Freitag, 12. Januar 2007

Und wieder ein goldener Handschlag

N-TV schreibt: Der VW-Markenchef Wolfgang Bernhard wird nach seinem Abgang bei dem Autobauer eine Millionenabfindung bekommen. Dabei sei eine Summe im einstelligen Millionenbereich "realistisch", hieß es in Konzernkreisen. Die berufliche Zukunft von Bernhard gilt als offen. Bernhard war seit Februar 2005 bei VW. Der Topmanager hatte am Donnerstag die Konsequenz aus dem tief greifenden Umbau in den VW-Führungsstrukturen gezogen und seinen Abgang angekündigt. Er verlässt das Unternehmen Ende Januar. Sein Vertrag lief noch bis 2010.

Eine Abfindung im Millionenbereich gilt heute also als realistisch. Ob die Angestellten von Unternehmen, welche aus wirtschaftlichen Gründen einige Arbeitsplätze streichen müssen damit das Unternehmen überhaupt überlebt, auch eine solche realistische Abfindung erhalten? Sicher nicht. Aber Herr Dr. rer. pol. Wolfgang Bernhard muss sich nun nicht bei der Agentur für Arbeit melden. Mit dem Geld kommt er sicher eine Weile aus und ist gut für die Statistik über die Zahl der Arbeitslosen. Und wenn das Geld aufgebraucht ist, kann sich Herr Bernhard ja mal bei Audi, BMW, Porsche oder GM melden. Vielleicht kann er da ja auch noch etwas verdienen. Bei Mercedes, Daimler Chrysler und VW war er ja schon.

Aber einen Gefallen hätte Herr Bernhard dem VW-Konzern machen können. Er hätte auf die Zahlung verzichten können. Damit müssten diese Millionen nicht auf die Preise für die Kunden umgelegt werden und die Jobs der Angestellten wären etwas sicherer. Und nicht zuletzt wäre Herr Bernhard seinem Ruf als harter Unternehmenssanierer recht geworden. Eine tolle Vorbildfunktion: Immer schön bei anderen sparen – nur nicht bei denen mit dem hohen Gehalt.