Seit acht Jahren ist er arbeitslos. Sein Essen bezahlt die Arbeiterwohlfahrt und seine Zigaretten holt er in Polen. Trotzdem ist Ralf Theuer (50) in seinem Dorf der angesehenste Mann. Denn der 50-Jährige ist nicht nur Bürgermeister von Brieskow-Finkenheerd sondern zugleich auch Deutschlands erster Bürgermeister, der von Hartz IV lebt.
Und so ist er bis zu acht Stunden täglich für seine Gemeinde im Einsatz. Entweder sitzt er in seinem 14-Quadratmeter-Büro im Rathaus des 2600-Einwohner-Dorfes. 800 Euro bekommt er für sein zeitaufwändiges Ehrenamt als Aufwandsentschädigung. Mit einer Rückkehr in den Arbeitsmarkt rechnet er nicht. Dafür setzt er voll auf seine Karriere als Politiker: Bei der Bürgermeisterwahl 2008 will er auf jeden Fall wieder antreten.
Vielleicht schafft es Herr Theuer den Srung vom ehrenamtlichen zum hauptamtlichen Bürgermeister. Dann gäbe es einen Hartz IV Empfänger weniger und dass ist ja schließlich gut für Münteferings Statistik über die Arbeitslosenzahlen.