Mittwoch, 24. Januar 2007

Komasaufen - Der neue Trend

Partys mit "Saufpauschale" sind ein zunehmender Trend in Diskotheken. Vor allem Jugendliche werden angelockt. "In Berlin ist übermäßiger Alkoholkonsum bei Männern eine der häufigsten Diagnosen in den Ambulanzen, gerade Jugendliche werden mit Vergiftungen immer öfter eingeliefert", so der Suchtkoordinator des Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain, Wolfgang Nitze. Von 2000 bis 2004 ist die Zahl der Alkoholvergiftungen bei 15 bis 20-Jährigen um 63 Prozent gestiegen. Jugendliche in Deutschland haben schon früh ihren ersten Rausch: Bundesweit liegt das Durchschnittsalter bei 15,5 Jahren, junge Berliner haben sich sogar mit 13 Jahren zum ersten Mal "abgeschossen".

Na bravo! Am Abend vor einem Vorstellungsgespräch beim abhängen - oder heißt das jetzt nicht chillen? - mal eben den Kopf vollsaufen und am nächsten Tag mit Fahne zum Termin. Auf die Frage was man so in der Freizeit macht antwortet der Bewerber dann, dass man eben gern chillt und sich besäuft. Wenn das nicht der optimale Angestellte ist.

Die Preiserhöhungen bei den Alcopops senkte zwar den Konsum der "leichten" alkoholischen Getränke (Alcopops) jedoch läuft laut Presse eine neue Masche. Wodka und ähnliche härtere Sachen werden nun mit Säften vermischt und mit auf Partys genommen. Das ganze nennt sich dann "Rucksacksaufen". Toll!

Jugendliche mit einem Kasten Bier in der Hand sind kein seltenes Bild mehr. Das war bestimmt im Angebot, da muss man ja kaufen. Oder kommt das doch öfters vor als man denkt? Wenn vor dem Aldi ein Auto hält, drei Jugendliche steigen aus, gehen zielstrebig auf den Markt zu und einer sagt dabei "Ist mir egal, Hauptsache es ist Alkohol drin". Na der greift vielleicht doch schon öfters zum Alkohol.

Wenn dann bis zur Alkoholvergiftung gesoffen wurde, sollte überlegt werden, ob die Kosten für Klinik und Ärzte für diesen überflüssigen Einsatz ab der zweiten Alkoholvergiftung nicht auf den Patienten umgelegt werden sollten. Vorsätzliche Gesundheitsgefährdung sollte nicht zur finanziellen Belastung der Krankenkassen werden. Schließlich zählt dies ja auch zu Rubrik "nicht notwendiger medizinischer Eingriffe".

Aber einen Lichtblick gibt es doch. In den vergangenen Jahren ist der Alkoholgenuss bei Jugendlichen generell rückläufig gewesen. Das gibt Hoffnung. Na dann, Prost!